Bildungsweg einer angehenden Lehrkraft zukunftsfähig gestalten

Wir stehen dazu, dass der Bildungsweg einer angehenden Lehrkraft über ein akademisches Studium und ein Referendariat geht. Wir müssen diesen Bildungsweg allerdings qualitativ verbessern und den Praxisbezug intensivieren, um das Studium den heutigen Anforderungen an eine Lehrkraft anzupassen. Dies ist besonders wichtig hinsichtlich der Unterrichtsqualität sowie der Gesundheit von angehenden Lehrkräften. Wir wollen Übergänge zwischen theoretischen und praktischen Phasen erleichtern und die Qualität heben.

 Dazu fordern wir:

  • Die Hochschulen in Schleswig-Holstein finanziell besser auszustatten, um das Lehramtsstudium strukturell zu stärken.
  • Die Überarbeitung der Studieninhalte. Die Lehramtsstudiengänge müssen wieder hinsichtlich der fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen und pädagogischen Inhalte zielgruppenorientiert gestaltet werden.
  • Im Grundschullehramt sollten die Fächer Deutsch und Mathematik verpflichtende gleichgewichtende Studienfächer sein, die mit einem dritten Wahlfach ergänzt werden.
  • Die Schaffung eines Angebots an den Universitäten für emotional-stärkende sowie organisatorische Seminare, die im Studium auf das Berufsleben vorbereiten sollen.
  • Potentielle Studierende müssen besser hinsichtlich ihrer Fächerwahl beraten und betreut werden. Sie müssen über den Fächerbedarf innerhalb der nächsten zehn Jahre hingewiesen werden. Außerdem sollte vermehrt darauf hingewiesen werden, dass Vorerfahrungen durch ein Praktikum, FSJ oder ehrenamtliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen für die praktischen Phasen im Studium sowie im Referendariat von Vorteil sind.
  • Der Umfang an Referendariatsplätzen muss nach dem errechneten Bedarf für die nächsten zehn Jahren vergeben werden.
  • Die Bezahlung von Referendaren sollte wettbewerbsfähig sein.
  • Um mehr Raum für Entwicklungsmöglichkeiten für Studierende zu geben, fordern wir, das Referendariat wieder auf zwei Jahre zu verlängern. Kurzfristig halten wir es für sinnvoll, dem Referendariat eine dreimonatige Eingewöhnungsphase vorzuschalten, damit sich die theoretisch ausgebildeten Absolventinnen und Absolventen an den Schulen akklimatisieren können.
  • Einen vereinfachten Übergang zwischen Masterabschluss und Referendariat. Hierzu ist es nötig, eine flexiblere Handhabung im Umgang mit notwendigen Bewerbungsunterlagen umzusetzen. Jede Schule in Schleswig-Holstein sollte jährlich vom Bildungsministerium
  • die finanzielle Möglichkeit erhalten, eine BFD- oder FSJ-Stelle auszuschreiben. Wir wollen damit Erwachsenen die Möglichkeit geben, an den Schulen praktische Erfahrungen zu sammeln und so für den Lehrberuf werben.

 Außerdem braucht das Lehramtsstudium mehr Flexibilität in den Möglichkeiten, wie studiert werden kann. Daher wollen wir Modalitäten zu dem klassischen Zwei-Fach-Studiengängen schaffen.

 Daher fordern wir:

  • Den Ein-Fachstudiengang für Lehrkräfte für ästhetische Fächer (Kunst, Musik und Darstellendes Spiel).
  • Das Lehramtsstudium auch als Teilzeitstudium anzubieten.
  • Die Einführung eines ‚dualen Lehramtsstudiums‘. Wir wollen angehenden Lehrkräften einen anderen Bildungsweg bieten, der die akademischen Elemente des Studiums sowie die praktischen Elemente des Referendariats miteinander vereint und durch die andere Ausbildungsform sowie eine Vergütung lockt. Vorerst wollen wir dies auf die Ausbildung von Informatiklehrkräften fokussieren und bei Erfolg auf andere Fächer mit besonderem Bedarf ausweiten.