Technologieoffenheit für den Kraftstoff der Zukunft

Teil I

Die Freien Demokraten halten das Land Schleswig-Holstein aus energiewirtschaftlichen Gründen für in besonderer Weise geeignet, Strom zu Wasserstoff umzuwandeln, der andernfalls abgeregelt würde. Aus industriepolitischen Gründen bietet sich Schleswig-Holstein deshalb an, weil an der Westküste mit den bereits ansässigen Industrieunternehmen schon heute eine große Nachfrage und industrielles Know-How besteht. Aus geo-, wenigstens aber aus handelspolitischen Gründen setzen sich die Freien Demokraten für eine möglichst große Diversifizierung der Bezugsquellen von Energieträgern ein.

Um eine wirtschaftliche Produktion von Wasserstoff aus grünem Strom zu ermöglichen, ist es zwingend erforderlich, auf diese Umwandlung (eines Energieträgers in einen speicherbaren Energieträger) nicht wie einen Letztverbrauch behandeln und dementsprechend von der EEG- und anderen Umlagen freizustellen. Wir fordern den Bundeswirtschaftsminister und die Regierungsfraktionen in Berlin auf, endlich entsprechende Regelungen zu schaffen und die technologische Entwicklung und breite Nutzbarmachung von Wasserstoff aus grünem Strom nicht länger zu be- und verhindern.

Zusammenfassend steht für die Freien Demokraten die Technologieoffenheit im Vordergrund aller Energiepolitik. Jede grenzüberschreitende Zusammenarbeit an Power-to-X-Projekten ist daher gewinnbringend für das Land Schleswig-Holstein, wenn dadurch der Aufwand für das Land verringert werden kann oder die Zahl von Industriepartnern erhöht werden kann.

Bei Beschaffungen des Landes sehen die Freien Demokraten das Land und Kommunen sowie deren Betriebe in der Verantwortung, Ausschreibungen möglichst technologieoffen zu gestalten. Dazu gehört eine Betrachtung aller Kosten über einen Lebenszyklus hinweg (in der Regel über den beabsichtigten Abschreibungszeitraum). Neben Anschaffungskosten sollen dabei auch Kosten für den Betrieb sowie Energiekosten betrachtet werden inklusive der der CO2- bzw. NOx-Emissionen.

Teil II

Die FDP setzt sich für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Schleswig-Holstein und Jütland bei der Produktion von Wasserstoff aus Windkraft und beim wirtschaftlichen Einsatz im Schienenverkehr, beim Betrieb von Brennstoffzellen-Bussen und als Treibstoff für die Schifffahrt ein.

Bei der Forschung, der Herstellung und bei den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten des Wasserstoffes als Energielieferant bietet sich für Schleswig-Holstein eine verstärkte überregionale Zusammenarbeit mit entsprechenden Partnern in Jütland im Bereich der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Politik an. Neben der Akquirierung von nationalen Mitteln aus Berlin und Kopenhagen können für die grenzübergreifende Kooperation und Partnerschaft bei dieser Zukunftstechnologie insbesondere auch Fördermittel aus europäischen Entwicklungsfonds angeworben werden.

Aus diesem grenzübergreifenden Zusammenwirken kann sich für die Zukunft ein europäisches „Leuchturmprojekt“ entwickeln.